Veranstalter:
NRW Kultursekretariat
Friedrich-Engels-Allee 85
42285 Wuppertal
T 0202 6 98 27 00
Donnerstag
15.11.2012
Vorträge
Eröffnung und Begrüßung
10:00—10:30 Kulturforum in Herz Jesu
Dr. Christian Esch, NRW KULTURsekretariat
Jürgen Schattmann, Jugendministerium NRW
Dr. Konrad Schmidt-Werthern, Kulturamt der Stadt Köln
Keynote:
»Flow Control« – Spielen als Königsweg zur
Medienkompetenz
10:30—11:30 Kulturforum in Herz Jesu
Prof. Dr. Norbert Bolz, Technische Universität Berlin
Keynote:
Medienpädagogik im Spannungsfeld von
Bildung, Kultur- und Identitätsbildung
12:00—13:30 Kulturforum in Herz Jesu
Prof. Dr. Franz-Josef Röll, Hochschule Darmstadt
Digitale Medien haben in den letzten Jahrzehnten die Welt
verändert. Im Besonderen gilt dies für die Sozialen Netzwerke
oder Communitys, die sich des Internets bedienen. Communitys verbinden
eine Vielzahl von Funktionen: Selbstdarstellung, soziale Orientierung,
Kommunikation, Information und die Organisation der Freizeit. Die
freizügigen Veröffentlichungen von Daten, Bewegungsprofilen,
Bedürfnissen und Interessen in den Communitys verweisen auf eine
Auflösung des Privaten bzw. die Vermischung von
Öffentlichkeit und Privatheit. In der Öffentlichkeit werden
meist die Risiken (u.a. Suchtgefahr, Datenmissbrauch, Cybermobbing,
personalisierte Werbung) diskutiert; vernachlässigt wird, welche
Potentiale sich in der digitalen Lebenswelt für Kinder und
Jugendliche eröffnen. Die Medienpädagogik versteht sich als
handlungsorientierte Wissenschaft. Sie intendiert Kinder und
Jugendliche ressourcenorientiert zu begleiten und zu unterstützen,
damit Sie die Mechanismen und Wirkweisen der Medien besser verstehen
und zugleich will sie helfen, dass Kinder und Jugendliche die Medien
u.a. zur Selbstreflexion, zur Integration und zur kulturellen und
politischen Teilhabe nutzen.
Die Beliebtheit von Let’s Play-Videos:
Wissenschaftliche Erklärungen zwischen Bewunderung
der Kunst und Vergewisserung vor dem Konsum
14:30—16:00 Kulturforum in Herz Jesu
Gregor von Dugovics, Spieleratgeber NRW
Prof. Dr. Christoph Klimmt, Institut für Journalistik und
Kommunikationsforschung Hannover
Let’s Play-Videos versetzen Spieler und Spielerinnen in die
ungewohnte und vermeintlich ungeliebte Lage des passiven Zusehens. Was
ist interessant daran, anderen Leuten beim (Durch-)Spielen zuzuschauen?
Der Vortrag ordnet das Phänomen wissenschaftlich ein und stellt
dazu Vergleiche mit dem Profi-Mediensport einerseits und mit dem
Servicejournalismus andererseits an – Let’s Play-Videos
sprechen demnach sehr vielfältige Bedürfnisse ihres Publikums
an.
Lernen wie im echten Leben -
mobile Spiel- und Lernansätze
16:30—18:00 Kulturforum in Herz Jesu
Verena Kratzer, Universität zu Köln
Daniel Seitz, Mediale Pfade
Tablets und Smartphones verändern die Art des Lernens und der
Medienproduktion und -rezeption grundlegend. Mit zunehmendem
Geräteumfang und mobiler Software ist es möglich geworden,
umfassende Spielkonzepte ins »echte Leben« zu
übertragen und ortsbasiert Wissen zu vermitteln. Im Vortrag von
Daniel Seitz wird die junge Geschichte mobiler Spiele erzählt,
aktuelle Trends und Tendenzen aufgezeigt und deren Relevanz für
Pädagogik und Lernangebote geprüft. In dem
anschließenden Vortrag von Verena Kratzer werden erste Ergebnisse
des zweijährigen Forschungsprojekts »Kids Mobile
Gaming« der Universität zu Köln und Fachhochschule
Köln vorgestellt. Ziel des Projekts sind Erkenntnisse über
Nutzung und Bedeutung von digitalen Spielen auf mobilen Endgeräten
bei Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren.
Panels
Game Art –
Das Computerspiel als Kunstform und Kunstwerk
12:00—13:30 Kulturforum in Herz Jesu
Prof. Dr. Margarete Jahrmann, Zürcher Hochschule der Künste
Tiago Martins, Kunstuniversität Linz
Thorsten S. Wiedemann, A MAZE.
Moderation Stephan Schwingeler, ZKM/Hochschule für
Gestaltung Karlsruhe
Die Next Level Conference widmet sich allen Facetten der Kulturform
des Computerspiels. Computerspiele können unter bestimmten
Voraussetzungen zu Kunstwerken werden, was die Kunstgeschichte seit ca.
1995 beweist: Ab diesem Zeitpunkt wenden sich KünstlerInnen dem
Computerspiel zu, entdecken die Potenziale des Mediums und beginnen,
diese kritisch zu hinterfragen und zu ergründen.
KünstlerInnen wie JODI (Joan Heemskerk, *1968 & Dirk Paesmans,
*1965), Cory Arcangel (*1978), Margarete Jahrmann (*1967) und in
jüngster Zeit auch der Videokünstler Bill Viola (*1951) haben
Computerspiele als Material in ihrer künstlerischen Praxis
etabliert. Das medienkünstlerische Etikett der »Game
Art« hat sich im Zuge dessen entwickelt. Das Panel hat diese
künstlerischen Entwicklungen zum Thema. Das Computerspiel als
Kunstform und Kunstwerk wird aus mindestens drei unterschiedlichen
Perspektiven betrachtet: Die Phänomene der Game Art werden aus der
künstlerischen, kuratorischen und historischen Sicht beleuchtet.
Spielefinanzierung in der Praxis:
Erfahrungen von Entwicklern
12:00—13:30 Wolkenburg
Thomas Bachem, United Prototype
Thomas Friedmann, Funatics Software
Dr. Florian Stadlbauer, Deck 13 Interactive
Moderation Helge Borgarts, phenomedia publishing
Das Marktumfeld für Spiele und ihre Entwickler hat sich in den
letzten Jahren radikal verändert. Mit neuen Vertriebswegen wie dem
Internet und mit neuen Endgeräten wie den Smartphones oder
Tablets, müssen sich Entwickler immer wieder nicht nur kurzfristig
technisch und inhaltlich, sondern auch wirtschaftlich anpassen. Dabei
eröffnet die sich immer weiter diversifizierende Medienwelt neue
Chancen aber auch Risiken. So haben sich neben dem klassischen
Publishermodell eine Vielzahl neuer Finanzierungsformen entwickelt, die
Entwicklern neue Freiheiten zur Gestaltung innovativer Spiele
ermöglichen. Dass diese Finanzierungen aber auch an sehr klare
Bedingungen geknüpft sind, ist u.a. Thema des Panels. In der Case
Study berichten verschiedene Entwickler über ihre Erfahrungen mit
unterschiedlichen Finanzierungsformen.
Theaterspiele / Computerspiele
14:30—16:00 Kulturforum in Herz Jesu
Dr. Judith Ackermann, Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam
Peer Dräger, Impresario
Christiane Hütter, Invisible Playground
Prof. Friedrich Kirschner, Hochschule für Schauspielkunst
»Ernst-Busch« Berlin
Laura Alisa Schäffer, machina eX
Jan Philip Steimel, machina eX
Dr. Karin Wehn, Medienwissenschaftlerin
Joschka Wolf, Impresario
Theater und Computerspiele werden häufig in völlig
differenten Sphären lokalisiert. Dabei unterscheiden sich ihre
Funktionsweisen weit weniger als sich vermuten ließe. Die
Betrachtung der spielenden Person(en) offenbart für das
Theaterspiel ebenso starke Momente der Immersion wie für das
Computerspiel. Die Spielumgebung ist mit Bühnenarrangement und
Bildschirmvisualisierung in beiden Spielvariationen hochgradig
artifiziell und omnipräsent. Die Computerspielerin blickt von
außen in das Spiel hinein, der Theaterspieler schaut aus ihm
heraus. Das Panel geht auf die verschiedenen Verflechtungen beider
Spielformen ein und berücksichtigt sowohl die Übertragung
theaterimmanenter Elemente auf das digitale Spiel als auch die
Integration computerspielspezifischer Aspekte in die
Theater-Inszenierung.
Spielefinanzierung in der Praxis:
Wie Geldgeber investieren
14:30—16:00 Wolkenburg
Thomas Friedmann, Funatics Software
Till Hardy, Film- und Medienstiftung NRW
Götz Klingelhöfer, Electronic Arts
Jörg-Dieter Leinert, Altaris
Martin Lorber, Electronic Arts
Moderation Helge Borgarts, phenomedia publishing
In Ergänzung zur Case Study 1, die die Finanzierungsformen aus
Sicht der Entwickler behandelt, kommen in diesem Panel die Geldgeber zu
Wort. Der Spielemarkt, der inzwischen weltweit Film und Musik hinter
sich gelassen hat, ruft auch klassische Finanzierungsmodelle wie
Venture Capital oder Fonds auf den Plan. Zudem ermöglicht das
Internet ganz neue Finanzierungsformen wie das Crowdfunding und stellt
neue, weniger regulierte Marktzugänge zur Verfügung. In
diesem Umfeld müssen sich erfahrene Publisher wie neue Investoren
gleichermaßen zurechtfinden. Aber welches sind die Kriterien nach
denen ein Spiel finanziert wird? Welche Unterlagen sind notwendig
und wie kommt man überhaupt mit den Geldgebern in Kontakt?
Darüber und über die allgemeinen Marktaussichten diskutieren
verschiedene Investoren.
Workshops
Machinima Clip-Parade -
Angebot für Schulen und Jugendeinrichtungen
10:00—12:00 und 13:00—15:00 Kölnischer Kunstverein
Daniel Heinz, ComputerProjektKöln e.V.
Nicola Klemenz, ComputerProjektKöln e.V.
Computerspiele bieten nicht bloß die Möglichkeit sie zu
spielen, sondern auch die Möglichkeit mittels ihrer
Game-Engines 3D-Animationsfilme zu erstellen, sogenannte
Machinimas. So lassen sich relativ schnell und kostengünstig
filmische Ideen visuell umsetzen. Neben dem vielfältigen kreativen
Potenzial bieten diese Machinimas den Jugendlichen eine
alternative und spannende Auseinandersetzung mit Computerspielen. Die
Machinima Clip-Parade stellt verschiedene Machinimas und Spiel-Engines
vor. Die Schüler und Schülerinnen entwickeln im Anschluss
selbst kreative Ideen und Machinima-Konzepte. Das beste und kreativste
Drehbuch der teilnehmenden Schul-/Jugendgruppen wird mit der
praktischen Umsetzung eines Machinima-Workshops in der Schule
prämiert. Anmeldung nur für Schulklassen/Jugendgruppen
im Vorfeld unter info@spieleratgeber-nrw.de
möglich.
Mobile Games im Einsatz
12:00—16:00 Kulturforum in Herz Jesu
Daniel Seitz, Mediale Pfade
Stationäres Spielen ist das Spielen von gestern – zumindest
wenn man die aktuellen Entwicklungen auf Messen und im E-Sport
beobachtet, scheint der Trend zu tragbaren Spielkonsolen und
Handyspielen zu tendieren. Tragbare Systeme lassen sich auch
hervorragend in der pädagogischen Arbeit und für
Bildungsprozesse einsetzen. Um die Möglichkeiten in diesem Bereich
zu beleuchten, können hier die Möglichkeiten von tragbaren
Systemen in der Praxis ausprobiert werden. Dieses Angebot steht allen
Interessierten in der Zeit von 12-16 Uhr offen.
Let’s Play-Videos:
Erstellung, Aufbau und Nutzen
12:00—16:00 Kulturforum in Herz Jesu
Alexander Hundenborn, ComputerProjekt Köln e.V.
In Let’s Play-Videos kommentieren überwiegend junge
Menschen das, was sie gerade am Computer oder auf der Konsole spielen.
Das Spiel, sowie die Kommentare werden dabei aufgezeichnet und im
Anschluss auf eine Videoplattform hochgeladen. Let’s Plays
leben davon, dass sie spontan und lustig sind und es kein festgelegtes
Drehbuch gibt. Sie sind Trend und Phänomen zugleich. Die Macher
setzten sich freiwillig kritisch mit ihrem Lieblingsmedium auseinander
und verfassen zum Teil anspruchsvolle Rezensionen abseits der
professionellen Berichterstattung. Doch wie funktionieren Let’s
Plays genau und lässt sich diese neue Form vielleicht auch
pädagogisch nutzen? Dieses Angebot steht allen Interessierten in
der Zeit von 12-16 Uhr offen.
Komponieren für Games I + II
12:00—13:30 und 14:00—16:30 Kulturforum in Herz Jesu
Borislav Slavov, Komponist
Das Komponieren von Musik für Videospiele, fordert neben der
Kreativität auch ein neues Verständnis für die
Interaktion von Bildern und Musik von Komponisten. Anders als Filme,
verlaufen Videospiele nicht linear, deshalb muss sich die Musik
entsprechend dynamisch an die jeweilige Situation anpassen und den
Spieler auf seiner Reise durch die individuellen, emotionalen Ebenen
von Action, Trauer, Angst oder Freude begleiten. In diesem Workshop
führt der preisgekrönte Komponist und Musical Director
Borislav Slavov (Two Worlds 2, Crysis 2) in das Komponieren
und Adaptieren von Musik zu nicht-linearen Spielverläufen ein.
Dabei werden die grundlegenden technischen Voraussetzungen, sowie das
Orchestrieren und die Vorbereitung eines Scores für die optimale
Integration der Musik ins Spiel erläutert. Anmeldung unter akkreditierung@televisor.de
Minecraft – Faszination und Möglichkeiten
Ab 12:00 jeweils stündlich Kulturforum in Herz Jesu
Franz Philipp Dubberke, freier Journalist
Minecraft ist bei Jugendlichen weiterhin ein ungemein
beliebtes Spiel, das viele kreative Elemente bietet. Wo liegt der
besondere Reiz, der sich auf den ersten Blick nicht sofort
erschließen mag? Eine gute Gelegenheit, Minecraft
selber einmal auszuprobieren und in einem freien Angebot die Potentiale
des Spiels für die pädagogische Arbeit kennenzulernen und
weiterzudenken. Für diesen Workshop ist keine Anmeldung notwendig.
Kulturelle Selbsterfahrung im Spiel
Ab 12:00 jeweils stündlich Kulturforum in Herz Jesu
Matthias Kaletta, Medienpädagoge
Im Angebot »Kulturelle Selbsterfahrung« werden
Rollenspiele und Shooter einmal unter kulturbildenden Aspekten
betrachtet. Das Spielangebot wird zusätzlich von erfahrenen
Gilden- und Clanmitgliedern betreut, die den Besuchern helfen, auch in
kurzer Zeit ein intensives Spielerlebnis zu erfahren. Außerdem
gibt es Raum, das Gespielte zu diskutieren und Erfahrungen
auszutauschen. Für diesen Workshop ist keine Anmeldung notwendig.
Matchmaking
16:30—18:00 Wolkenburg
Till Hardy, Film- und Medienstiftung NRW
Oliver Wittmann, Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des
Bundes
Im Anschluss an die Panel Diskussionen zum Thema Spielefinanzierung
wird Interessierten in einer Matchmaking-Session die Gelegenheit
gegeben, direkt mit Investoren zu sprechen. Hier ist Raum für
Fragen zu Ablauf und Form, aber auch zur kurzen Vorstellung neuer Ideen
und Konzepte. In individuellen Gesprächen und gegenseitigem
Austausch können hier vielleicht die ersten neuen Projekte
initiiert werden.
Bonus
Presse:
Martin Maruschka
Wissenschaftlicher Berater der Veranstaltung:
Stephan Schwingeler
Redaktion:
Stephan Schwingeler
Veranstaltungsbeirat Next Level Conference 2011:
Michael P. Aust (SoundTrack_Cologne, Televisor), Prof. Dr. Linda
Breitlauch (Mediadesignhochschule Düsseldorf), Dr. Christian Esch
(NRW KULTURsekretariat), Prof. Dr. Winfred Kaminski
(Kulturpädagogik, FH Köln), Tobias Kopka (Digitale Kultur
e.V., ifs internationale filmschule köln), Jürgen Schattmann
(Jugendministerium NRW), Christof Schreckenberg (für die
Initiative Kultur-und Kreativwirtschaft des Bundes), Stephan
Schwingeler (Redaktion nextlevel-conference.org, Kunsthistoriker
Universität Trier)